31 - Medcast - Pädiatrie - Kindervorsorgeuntersuchungen [ID:4727]
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Hallo liebe Zuhörer. Im heutigen Medcast dreht sich alles um die sogenannten

U's, die Vorsorgeuntersuchungen von Neugeborenen bis ins Teenageralter. Viel Spaß!

Das Baby ist da, die Freude ist groß. Eine Geburt bringt heutzutage aber nicht nur den

Beginn eines neuen Lebens mit sich, sondern auch eine Vielzahl von Vorsorgeuntersuchungen des

Säuglings, später des heranwachsenden Kindes und zuletzt des Jugendlichen. Sie finden zu

festgelegten Zeitpunkten statt und sollen sicherstellen, dass schwere Erkrankungen,

Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen des neu entstandenen Menschen rechtzeitig entdeckt

und behandelt werden können. Doch wie läuft das ab und wann macht man was,

wie und wozu? Darüber soll dieser Podcast einen Überblick geben. Die erste Untersuchung ist die

U1, die direkt nach der Geburt im Kreißsaal stattfindet. Sie dient vor allem dazu, die

Vitalfunktionen des Kindes sicherzustellen und bei Problemen derselben eine Intensivtherapie

einzuleiten, zum Beispiel bei mangelhafter Atmo. Dazu beurteilt der Untersucher jeweils

nach einer, fünf und zehn Minuten die Herz- und Atemfrequenz, Hautkolorit, Muskeltonus und

Reflexe nach dem sogenannten Abgarshema. Zusätzlich zu diesem Abgattest wird nach

Hautbeschaffenheit äußerlichen Fehlbildungen und Blutungen oder Verletzungen geschaut. Außerdem

bekommt das neugeborene Vitamin K, um Blutungen vorzubeugen. Weiter geht's zwischen dritten und

zehnten Lebenstag mit der U2. Auch hier wird beobachtet, auskultiert, abgetastet und Funktionen

werden überprüft. Dazu kommt ein Hörtest und eine Blutentnahme aus der Ferse. Das Blut braucht man

für ein Screening, bei welchem mittels Tandemmassen-Spektometrie nach verbreiteten,

eventuell fühlzeitig behandlungsbedürftigen Stoffwechseldefekten gesucht wird. Vorgeschrieben

ist hierbei das Screening auf angeborene Hypothyreose, Adrenogenitales Syndrom,

Biotinidase-Mangel, Galaktosämie, Phenylketonurie und Hyperphenylalaninämie,

Achornsilupe-Erkrankung, verschiedene Azyl-CoA-Dehydrogenasemängel und

Carnitinzyklusdefekte, Glutaracidurie Typ 1 und Isovalerian-Azidemie. Fakultativ erfolgt auch

eine Sonographie der Hüften, um bei zu flacher Gelenkpfanne oder Subluxierbarkeit des Oberschenkelkopfes

die Fehlstellung bald durch breite Wickelung oder Spreizhose korrigieren zu können. Vorgeschrieben

ist diese Untersuchung aber erst zur U3. Und daneben gibt es natürlich immer noch die Eltern,

deren eventuelle Fragen beantwortet werden müssen und die über den Vorteil einer Fluorid,

Judit und Vitamin D-Prophylaxe sowie über anstehende Impfungen aufgeklärt werden sollten.

Die ersten Wochen sind überstanden, nach etwa einem Monat, genauer nach 4-6 Wochen,

sollte dann die Vorstellung beim Kinderarzt zur U3 erfolgen. Hier werden eventuelle

Auffälligkeiten der vorherigen Us überprüft und abgeklärt. Verpflichtend erfolgt eine Sonographie

der Hüften, auch wenn sie bereits bei der U2 schon einmal gemacht wurde. Zusätzlich werden

die Entwicklung, das Verhalten und die Reflexe und Reaktionen des Kindes beurteilt. Im Fokus

steht dabei die motorische Entwicklung und das Sozial- und Kontaktverhalten. Kann das Kind den

Kopf drehen? Lächelt es? Gibt es seufzende oder stimmende Laute von sich? Und folgt es Gegenständen

und Menschen mit dem Blick? Diese Fragen finden Beantwortung. Im dritten oder vierten Lebensmonat

geht es weiter mit der U4, bei welcher vor allem auf Tonus und Koordination geachtet wird,

außerdem auf weitere Reflexe und Fertigkeiten. So sollte ein Kind bei der U4 beispielsweise den

Kopf aus der Bauchlage heraus anheben können und spontan lächeln und Laute von sich geben.

Auch See- und Hörvermögen werden überprüft und wie bei jeder U-Untersuchung werden Größe und

Gewicht vermerkt und der Kopfumfang gemessen. Meistens wird bei der U4 das Kind auch das

erste Mal geimpft und zwar gleich siebenfach gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Hämophilus

Influenzae, Polio, Hepatitis B und Pneumokokken. Die weiteren beiden siebenfach Impfungen erfolgen

vier Wochen später und dann bei der U5. Die U5 findet im Alter von sechs bis sieben Monaten

statt und ist manchmal schwierig, da das Kind in dem Alter bereits fähig ist, sich aktiv zu wehren.

Der Untersucher beurteilt das Verhalten und die Entwicklung des Kindes. Altersgerecht entwickelte

Kinder sind im Alter von einem halben Jahr an ihrer Umgebung interessiert, greifen nach

Gegenständen, reagieren rege auf akustische und visuelle Reize, können ihren Kopf selbstständig

halten und antworten mit Lallen und Glucksen auf Ansprache. Im Alter von zehn bis zwölf

Teil einer Videoserie :

Presenters

Charlotte Sautier Charlotte Sautier

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:44 Min

Aufnahmedatum

2015-03-11

Hochgeladen am

2016-05-03 13:32:01

Sprache

de-DE

Tags

Pädiatrie Kindervorsorgeuntersuchungen U-Untersuchungen Medcast
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